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Praktikum von Merle Scheffen

Seit meiner frühen Kindheit sind meine Eltern und Großeltern mit mir mehrfach im Jahr nach Föhr gefahren und ich habe früh angefangen, mich für die Nordfriesische Sprache und Kultur zu interessieren. Nach der Aufnahme eines Deutsch- und Geschichtsstudiums an der Universität Hildesheim habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, diese Themengegenstände zu vertiefen und die Chance bot sich im Rahmen meines vierwöchigen Praktikums im Januar 2022 in der Ferring Stiftung.

Besonders von Vorteil war für mich die transdisziplinäre Arbeit der Stiftung, durch die ich beide meiner Studienfächer intensiv anwenden konnte. In den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Ferring Stiftung durfte ich in der Bibliothek Bücher erfassen und katalogisieren, Quellen aus dem familienkundlichen Archiv sichten und mich mit den wirklich beeindruckenden genealogischen Daten Föhrs vor dem Hintergrund des Bildarchivs befassen.

Die ausgiebige Quellenlage im Bildarchiv bietet, kombiniert mit der umfassenden Überlieferung Föhrer Familien, einen außergewöhnlichen Einblick in die Geschichte der Insel sowie ihrer Auswanderer in die USA und die Arbeit mit Fotoquellen hat mich persönlich besonders bewegt.

Für mein weiteres Studium habe ich sehr davon profitiert, im Rahmen der Archiv- und Quellenarbeit die gotische Kurrentschrift zu erlernen, oder sie zumindest zu üben. Das hat deutliche Barrieren in der Erfassung und Sichtung von Unterlagen des Archivs abgebaut und mir ermöglicht, tiefgreifender und umfassender zu recherchieren.

Da ich möglicherweise später als Lehrerin arbeiten werde, konnte ich mich gut in ein aktuelles Projekt der Ferring Stiftung einbringen, bei dem friesische Gedichte für den Friesischunterricht an den Grundschulen aufbereitet und didaktisiert werden, um eine Handreichung für den Unterricht zu erstellen. Das hat mir wirklich Spaß gemacht und gute Anstöße auf die mögliche Arbeit in einer Lehr-Lern-Situation geboten.