Oluf Braren – der Maler von Föhr

Oluf Braren (25.02.1787 – 22.03.1839) wuchs als Sohn eines Schmieds in Oldsum auf. Entgegen der üblichen Übernahme des elterlichen Betriebes ließ sich der Autodidakt nicht beirren und wurde Lehrer. Seine künstlerischen Fertigkeiten entwickelte er ebenfalls ausschließlich autodidaktisch und schuf bemerkenswerte Tierzeichnungen, die er im Unterricht verwendete. Sein künstlerischer Schwerpunkt waren jedoch Szenen des Volkslebens, Porträts und vor allem farbintensive, präzise ausgeführte Bilder von Frauen in friesischer Tracht.

Hinzu kommen Darstellungen zu religiösen und mythologischen Themen, die stark von der Begegnung mit dem berühmten Maler, Johann H. W. Tischbein, beeinflusst wurden. Wenn auch zu Lebzeiten unbekannt, erfuhr Oluf Braren fast hundert Jahre nach seinem Tod eine große Wertschätzung in der Kunstwelt und gilt inzwischen als der vielleicht ursprünglichste unter den nordfriesischen Malern.

Seine Ehe mit der Sylterin Merret Wilhelms blieb kinderlos, aus seinem Verhältnis mit Ing Peter Matzen aus Hedehusum gingen zwei uneheliche Kinder hervor. Durch diesen moralischen Fehltritt verlor Oluf Braren in seiner sittenstrengen Umgebung Ansehen und Stellung. Dank der Fürsprache des Pastors Richard Simon Petersen durfte er seinen Beruf weiterhin als Hilfslehrer mit stark reduziertem Einkommen in Toftum ausüben.

In der Ferring Stiftung hat Joachim Taege von 2017 bis 2021 ein wissenschaftliches Projekt durchgeführt, um das Leben und Werk des Föhrer Malers aufzuarbeiten, zu dokumentieren und die Ergebnisse digital verfügbar zu machen.

In diesem Zusammenhang ist auch die durchgehend farbig illustrierte Monografie Oluf Braren – Leben und Malen entstanden, die 2020 von der Ferring Stiftung herausgegeben wurde.

Oluf-Braren-Rüm
Werkverzeichnis
Literaturverzeichnis
Bildnis eines Mädchens